Alpe-Adria-Trail - Teil 4 - Kinderschnitzel

Wir kennen die beiden nicht. Freundliche, junge Slowenien. Könnten unsere Kinder sein. Und die adoptieren wir jetzt. Wir machen Kinderschnitzel draus! Denn wir stehen schon mindestens 30 Minuten vor der Pizzeria und warten. Der Magen hängt uns in den Kniekehlen, vom Durst mal ganz zu schweigen. Den ganzen Tag sind wir gewandert und haben Schmacht. Da darf man doch tricksen?

Spageterija - wo gibt denn sowas?

Gewitter zum Kinderschnitzel

Unser erster Abend in Bovec, begleitet von Gewittern, wie allabendlich. Deshalb keine Plätze im Freien, Innen nur die Hälfte der Tische nutzbar, Corona läßt grüßen. Das Städchen ist voller Touristen. Und wir warten. Und warten. Mit dem slowenischen Pärchen vor uns verständigen wir uns. Zweiertische dauern länger. Wenn wir eine Familie sind, gehts schneller, denn Vierer sind verfügbar. Und tatsächlich: Vati, Mutti, Tochter und Sohn sitzen schon bald vor der Speisekarte. Dumm nur, dass die Eltern kein Wort slowenisch sprechen und auf Deutsch bestellen. Der Kellner riecht den Braten natürlich sofort. Fluchs werden wir an einen anderen Tisch vertrieben. Egal, wir sind drinnen. 

Eine von vielen

Tropfnass in Trenta

Trenta war das Ziel unserer Wanderung, aber keine geeignete Unterkunft greifbar. Obwohl das Schild "Spaghetterija" verlockend klingt, fahren wir mit dem Taxi nach Bovec. Hier hat Helia, unsere Agentur, uns was nettes gebucht. Schlafen mit Klimaanlage, naja. Aber am Ende wars ne gute Wahl. Denn das Rauschen übertönt das Gewitter, welches die halbe Nacht tobt. Und unsere Klamotten, tropfnass von den letzten zwei Kilometern, sind am Morgen gut abgehangen.

Keine zwei Minuten!

Der schönste Fluß Europas

Von Trenta nach Bovec, diesen Weg muß man einmal im Leben gegangen sein. Wir queren die Soca. Einmal. Ein zweites Mal. Ein drittes Mal. Immer wieder. Auf Hängebrücken. Das Wasser ist ein Traum, und tödlich kalt. Einsamkeit sucht man hier jedoch vergebens. Jenseits des Wanderwegs, am anderen Ufer, begleitet eine Straße den Fluß. Parkplätze und Campingplätze aller Orten. Lustigerweise sind die Campingplätze ethnisch "sortiert". Man spricht Deutsch. Oder eben nicht. 


Gewitter halten keinen Läufer auf!

Trotzdem: Die Kulisse ist grandios. Ab und zu kommen uns Trailrunner entgegen, die zur Quelle hoch laufen. Ein Traum für jeden Läufer. Größere Steigungen gibts keine, nur Wurzelwerk und glitschige Steine sind als Hindernisse beliebt. Und Gewitter. Ab 16 Uhr grollt es wieder mal in der Ferne. Wir haben noch ein paar Kilometer. Aber wir haben auch Regenjacken. Was solls also? Außerdem: Ein richtiges Gewitter, so eins wie dieses hier (Link), das gibts in Slowenien sicher nicht.

In der nächsten Etappe: Die Croniken von Narnia und singende, fliegende Fischhändler. Freut Euch drauf! 

Euer Olaf

Auch wenn das Ausland im Moment unerreichbar scheint: Bleibt in Bewegung, denn Ihr wißt ja:



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