Montagskolumne: Schlafen mit Tracking oder nackt? Mit Ironie ins Schlafzimmer



Worauf freust du dich am meisten nach einer Dreistundenrunde? Klar: Dusche, Bier, Bett. Aber Achtung, Schlafen ist nicht so einfach. Denn da wäre das leidige Thema Schlaftracking!

Mittlerweile haben ja mehr Leute eine Uhr am Handgelenk, die ihnen morgens sagt, ob sie gut geschlafen haben, als Menschen, die einfach mal durchschlafen. Man könnte fast meinen, unser Körper hat den Schlaf-Reset-Knopf verloren und braucht jetzt ständige Überwachung, als wäre er ein alter Windows-Rechner, der alle paar Stunden abgestürzt ist.

Klar, ich kenne das Gefühl: Du stehst auf, denkst, du hast die Nacht gut überstanden – vielleicht sogar besser als der letzte Lauf über die Nordhessischen Hügel – und dann zeigt dir deine Uhr gnadenlos an, dass du anscheinend in einer Art Schlaf-Koma der Unterdurchschnittlichkeit feststeckst. Dein REM-Schlaf war zu kurz, deine Tiefschlafphase war praktisch nicht existent und überhaupt, solltest du dich besser sofort wieder ins Bett legen, denn: "So geht’s nicht weiter, Kollege!"

Und was mache ich dann? Dreh mich nochmal um und hoffe, dass die Uhr es beim zweiten Anlauf besser mit mir meint? Oder, wie du schon so treffend gefragt hast: Was passiert, wenn der Akku leer ist? Tja, dann beginnt das wahre Chaos. Kein Signal mehr darüber, wann ich auf Toilette gehen sollte, wann mein morgendlicher Powernap geplant ist und ob ich überhaupt das Recht habe, ausgeruht zu sein. Ich meine, mal ehrlich: Kann ich dann überhaupt noch einschätzen, wie ich mich fühlen soll? Oder muss ich einfach die ganze Nacht wach liegen, weil ich sonst die wertvollen Schlafdaten verpasse, die mir am nächsten Tag sagen, dass ich 32 Mal gewälzt habe?

Es ist schon absurd: Früher haben wir einfach geschlafen, fertig. Heute brauchen wir eine App, die uns erklärt, warum wir so müde sind. Vielleicht brauchen wir bald eine App, die uns sagt, wann wir leben sollen – ach nein, die gibt’s ja schon, nennt sich Kalender. Ironisch, dass wir unsere Lebensqualität immer stärker von Akkuständen abhängig machen, und während die Geräte alle "smart" werden, fragen wir uns zunehmend: Und was ist mit uns?

Am Ende bleibt nur eins sicher: Wenn deine Uhr dir wieder einmal sagt, dass du die Nacht vergeigt hast, sei froh, dass du wenigstens noch die Kraft hast, sie morgens aufzuladen. Und wenn der Akku wirklich mal leer ist, dann leg dich zurück und genieße es – schließlich kannst du jetzt wieder schlafen, wie Gott es ursprünglich geplant hat: Ohne Überwachung!

Und falls du dann doch Sorgen hast, dass die Realität zu viel wird, wenn du deinen Schlaf mal nicht durchgetrackt hast, keine Sorge: Für den Moment, wenn dir dein Körper ein "Low Battery" meldet, sind wir da. Denn während deine Uhr sich auflädt, kümmern wir uns um alles andere, was wichtig ist – Schlaflosigkeit kann man versichern, aber Lebensqualität? Die kriegst du nicht in Prozenten. Außer vielleicht bei uns.

Eine schöne Woche wünscht

Olaf







Dieses Blog durchsuchen