Montagskolumne: Schöner scheitern! Eine ironische Kolumne über das Leben und die Lehren aus dem Scheitern

Liebe Läuferinnen, Läufer und solche, die es mal waren:)


Es gibt Momente im Leben, in denen wir uns hochgesteckte Ziele setzen, nur um am Ende festzustellen, dass das Ende schon vor der Ziellinie auf uns wartet.. So erging es auch mir im vergangenen November, als ich den ehrgeizigen Plan fasste, von Zuhause bis nach Würzburg zu wandern - ganze 220 Kilometer in nur 8 Tagen. Mit voll gepacktem Rucksack. Denn Gepäcktransfer gibt es auf dieser Route noch nicht. Doch das Leben spielt nicht nach meinen Regeln, es hat seine eigenen.


Aufgeben ist immer eine Option


Nach drei Tagen und 90 Kilometern musste ich aufgeben. Gerade mal bis Lauterbach konnte ich hinken, um letztendlich eine freie Bank am Bahnhof zu suchen, auf die ich niederfallen konnte. Eine ältere Frau stand auf und bot mir ihren Platz an. Ja, so ist das ab der Lebensmitte; mit 20 schaust du in den Spiegel und denkst: Den Typ hab ich doch letztens in einem Actionfilm gesehen. Und heute schaust du an dir runter und versuchst zu vergessen, was du gerade noch ohne Brille erkennen kannst.


Achillessehne - das miese Ding

Warum hab ich die Kurve nicht gekriegt? Eine rebellische Achillessehne, die mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Es scheint, als hätten die billigen Schuhe, die ich für dieses Abenteuer erstanden hatte, einen kleinen Aufstand in meinem Körper entfacht, der sich in Form eines fiesen Fersensporns manifestierte.

Warten auf den Fangschuss

Ich war im November unterwegs. Und im November ist, wie jeder weiß, Jagdsaison. Im Nachhinein bin ich froh, dass mir kein mit Jägermeister angefüllter Jägermeister den Fangschuss verpasst hat. Über weite Strecken muss ich ein beklagenswertes Bild abgegeben haben.

Was bedeutet Scheitern eigentlich?

In der Ruhe nach dem Sturm begann ich, über die tieferen Bedeutungen des Scheiterns nachzudenken. Denn manchmal sind es gerade die Misserfolge, die uns die wichtigsten Lektionen des Lebens lehren. Sie erinnern uns daran, dass wir nicht unbesiegbar sind, und zwingen uns, unsere Grenzen zu akzeptieren und neu zu definieren.

Lieber aufgeben als draufgehen


Doch das Scheitern allein ist nicht das Ende der Geschichte. In einer Welt, die von Unsicherheit und Veränderung geprägt ist - sei es durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die steigende Inflation oder die anhaltenden Konflikte wie den Ukrainekrieg - ist es entscheidend, dass wir nach dem Fall wieder aufstehen und weitergehen. So steht es zumindest in jedem Reiseführer für Erfolgswillige. Wir dürfen jedoch die Schmerzen nicht einfach beiseiteschieben, als wären sie nur lästige Begleiter auf unserem Weg. Denn oft sind es gerade diese Schmerzen, die uns daran erinnern, dass wir lebendig sind und dies auch bleiben wollen. Manchmal ist es besser von einer Rentnerin einen Sitzplatz angeboten zu bekommen als vom Arzt eine OP, weil man es übertrieben hat.

Burn out vorprogrammiert


Aus meinem beruflichen Alltag weiß ich zudem zu berichten, wie labil uns die o.g. Probleme bereits gemacht haben. Psychische Auffälligkeiten sind heutzutage schon bei Kindern an der Tagesordnung, Kaum noch ein Antrag auf Berufsunfähigkeitsversicherung, der ohne Einschränkungen oder Ausschlüsse angenommen werden kann. Einfach weil die Vorerkrankungen so häufig sind. Schmerzen frühzeitig zu erkennen ist oft sehr schwer, insbesondere wenn es um psychische Schmerzen geht. Hier hilft nur mehr der Ausschaltknopf für Fernseher, Radio, Social-Media und Co.. Und wer sich dennoch versichern will, für den finden wir sicher eine Lösung.


In diesem Sinne lade ich euch ein, mit mir das Scheitern zu umarmen - nicht als Endpunkt, sondern als Teil des Lebens, der uns lehrt, stärker, klüger und schöner zu werden.


Lasst uns zusammen aufstehen, weitergehen und die Welt mit einem Augenzwinkern erobern. Und schreibt mir, wenn Euch was passendes dazu einfällt.


Mit einem ironischen Gruß und den besten Wünschen für eine schöne Woche!

Euer Sportsmansfriend


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