Wir reden heute über eine verkannte und unterschätzte Situation: Arbeitsunfähigkeit länger als 42 Tage. Warum das wichtig ist, und wie Du Dich dagegen versichern kannst und solltest, kannst Du hier lesen.
Krankentagegeld
Denn Berufsunfähigkeit ist nicht der Anfang, sondern das Ende des Prozesses
Schon mal mit dem Rennrad in einer brenzligen Situation gesteckt und gerade so davon gekommen? Nach einem Skiunfall ne Weile im Gips verbracht? Dann weißt Du, dass nach 42 Tagen Gehaltsfortzahlung Deine Einkommenssituation radikal anders aussieht als vor dem Unfall. Denn mit Zahlung des Krankengeldes sinkt Dein Einkommen spürbar. Erstens, weil das Krankengeld der Krankenkasse ohnehin maximal 90% vom Netto betragen darf. Zweitens, weil Du dann auch noch die Arbeitgeberleistungen in die Sozialversicherung aufgedrückt bekommst. Und das sieht dann beispielsweise so aus:
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Krankentagegeldversicherung ist die Lösung vor der Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine längere Arbeitsunfähigkeit ist meist der erste Schritt in ein Leben mit Berufsunfähigkeit. Denn nur in den seltensten Fällen, z.B. bei besonders schweren Unfällen mit zweifellosem Ausgang, ist Berufsunfähigkeit sofort erkennbar. Deshalb gilt es im Zusammenhang mit dem Thema Berufsunfähigkeit sich vor allem mit der Krankentagegeldversicherung zu befassen. Denn finanzielle Verluste treten eben schon nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit auf, nicht erst bei völliger Berufsunfähigkeit.
Die Lücke wächst - mit dem Einkommen
Vielleicht bist Du in der glücklichen Lage ordentlich zu verdienen, also über der Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung. Dann könntest Du sagen: Naja, diese Lücke kann ich schon irgendwie auffangen. Blöd nur, dass die Leistung des Krankengeldes der gesetzlichen Krankenversicherung an der Beitragsbemessungsgrenze gekappt sind. Und das sieht für vernünftige Gehälter dann so aus:
Selbständige und Freiberufler
Die nächste Grafik sparen wir uns. Bist Du selbständig oder freiberufler und freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse oder privat versichert, musst Du Deinen Verdienstausfall bei längerer Krankheit selbst versichern. Die Krankentagegeldversicherung privater Natur ist dann Deine Lösung.
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FAQ zum Thema Krankentagegeldversicherung
Eine Krankentagegeldversicherung ist eine Versicherung privatrechtlicher Natur zur Absicherung von Einkommensverlusten bei längerer Arbeitsunfähigkeit.
Wer bietet eine private Krankentagegeldversicherung an?
Eine private Krankentagegeldversicherung bieten die privaten Krankenversicherer in Deutschland an. Sie ist eine Vorsorgeversicherung zur Absicherung des Arbeitsunfähigkeitsrisikos. Ein solcher Versicherungsvertrag kann dabei als Deinen Anspruch auf Krankengeld ergänzen oder ersetzenden. Das hängt im Wesentlichen von Deiner beruflichen Stellung ab.
Wann kann ich eine private Krankentagegeldversicherung abschließen?
Du kannst eine private Krankentagegeldversicherung abschließen, wenn Du zu folgenden Berufsgruppen gehörst:
Arbeitnehmer, pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung
Arbeitnehmer, freiwillig versichert in der gesetzlichen Krankenversicherung
Arbeitnehmer mit einem Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung
Freiberufler und Selbstständige
Wie berechnet sich die Leistung einer privaten Krankentagegeldversicherung?
Nehmen wir das Beispiel von oben, die Arbeitnehmerin mit 6000 Euro Brutto und einem Nettokrankengeld von 3252 Euro monatlich. Dann solltest Du die Differenz zwischen beiden Beträgen versichern. Die Berechnung sieht dann wie folgt aus:
4150 Euro Nettoeinkommen
– 3250 Euro Krankengeldanspruch
——–
= 900 Euro Differenz / 30 Tage = 30 Euro Tagesatz, abzusichern mit einer privaten Krankentagegeldversicherung.
Was kostet eine private Krankentagegeldversicherung
Der Beitrag zur privaten Krankentagegeldversicherung ist abhängig von Deinem Eintrittsalter, der Höhe der Absicherung und von Deinem Beruf. Bleiben wir wieder bei dem genannten Beispiel und nehmen wir an, die Versicherungsnehmerin ist Wirtschaftsingenieurin. Wir müssen hier natürlich mit Fallbeispielen rechnen, deshalb geben wir der jungen Frau ein Alter von 30 Jahren vor.
Absicherung für ganz kleines Geld
30 Euro Tagessatz, also 900 Euro Gesamtleistung pro Monat, kosten in diesem Fall gerade mal zwischen 14 und 18 Euro monatlich, je nach Anbieter.
Was ist noch zu beachten?
Es gibt Überschneidungen zur Berufsunfähigkeitsversicherung und Besonderheiten bei Wiedereingliederung. Lies einfach mehr auf unserer speziellen Website zum Thema.