Kaukasusabenteuer Teil 1 - Armenien

„Wo im Himmel liegt denn Armenien?“ Wie oft kam uns diese Frage vor unserem letzten Sommerurlaub an? Allein, die Antwort steckt in der Frage selbst schon. Zumindest würde Lusine, unsere armenische Begleiterin es so ausdrücken: Armenien, würde sie sagen, und dabei lächeln und auf Ihre Füße schauen, Armenien ist ein Stück vom Himmel. Armenien ist der Teil des Garten Edens, den wir auf Erden heute noch durchwandern können. Und müssen!

Immer im Focus: der Ararat 

Immer die Ersten

Die Armenier erbauten die schönsten Klöster, nahmen als erstes Volk das Christentum als Staatsreligion an, erfanden das erste Brot, den ersten Schuh, eine verschlungene Schrift, die gleichzeitig ein Zahlensystem ist und in Zeiten der Unterdrückung als Geheimsprache diente. Das alles ist heute noch staunenswert zu betrachten.

Armenien, das sind sonnensüße Aprikosen und in Sirup eingelegte Walnüsse, unzählige Klöster und herzliche Begrüßungen, Lavashbrot und Selbstgebrannter. Armenien ist die schier unglaubliche Symphonie der Steine, der Tempel Garni, die "singenden Fontainen", leckerstes Essen, uralte Höhlenkloster, der Sewansee, das charmante Jerewan und so viel mehr.


1700 Jahre christliche Kultur 

Zwischen den Meeren

Ganz nüchtern betrachtet liegt Armenien zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer, ohne selbst auch nur einen Meter Küste zu besitzen. Geht man nach Norden, gelangt man in die Kaukasusrepublik Georgien, nach Norden wird der Wein schwerer und der Weg irgendwann auch, denn die Bergpässe im Kaukasus sind oft haarsträubende Angelegenheiten.

Wendet man sich nach Süden, gelangt man in den Iran. Nach Westen könnte man die Türkei erreichen, doch sind die Grenztore lange schon verschlossen und die Schlüssel hat man weggeworfen. Und so steht man da, blickt auf den armenischsten aller Berge, auf den Ararat, und kann ihn doch nie erreichen, so nah er auch hinter dem Grenzzaun hockt und auf uns warten mag.

Geht man nach Osten sollte man den Kopf einziehen, denn aus Aserbaidschan fliegen ab und zu Bleistückchen nach Armenien hinüber. Lusine wird blass bei dem Gedanken an Aserbeidschan, ihr Sohn wird 18 Jahre alt und muss zum Militär, direkt an die Grenze.


Symphonie der Steine. Kilometerlange geologische Attraktion 

Russischer Wettergott

Wladimir Putin spielt natürlich auch wieder eine Rolle. Er wird uns im Urlaub noch öfter begegnen, als Gott sozusagen. Bei der Anreise jedenfalls sorgte er schon für eine Verlängerung: Unsere Flüge über Moskau wurden gestrichen, weil im Parlament in Tbilissi ein russischer Diplomat den Stuhl des Parlamentspräsidenten ausprobiert hatte. Seither campen Demonstranten vor dem Parlament, Wladimir zog wieder mal das Feinripp aus und ließ die Muskeln spielen. Die Flieger blieben im Hangar.Wie wir trotzdem hinkamen, und das es schwieriger war vom Flughafen wegzukommen, lest Ihr im nächsten Teil.


Relikte 
Wir sehen uns (irgendwann) beim Nordhessencup

Olaf

Dieses Blog durchsuchen