Du läufst und läufst und läufst ... und nimmst trotzdem nicht ab? Eine Studie erklärt, warum das so ist




Wer durch Sport abnehmen will, kennt das Phänomen: Man verliert nicht so viel Gewicht wie erwartet oder erhofft. Eine Studie von Dr. Corby Martin und Tim Church aus dem Jahr 2019 zeigt, warum das so ist. Was ist der Hauptgrund? Es klingt banal: Langfristig führt jede körperliche Aktivität einfach dazu, dass wir mehr essen", erklärt Dr. Martin, der Leiter der Studie. Hier muss man ansetzen ...

Wenn wir Sport treiben, verbrennen wir natürlich mehr Kalorien als sonst. Wenn man das hochrechnet, erhält man einen bestimmten "Erwartungswert", also den Wert, um den man theoretisch abnehmen sollte. Dem gegenüber steht der tatsächliche Wert, also das Gewicht, das man tatsächlich abgenommen hat. Die Differenz zwischen den beiden Werten wird als "Kompensation" bezeichnet. Die Kompensation ist seit vielen Jahren ein Forschungsschwerpunkt. Frühere Studien haben gezeigt, dass Bewegung nur etwa 40 Prozent der erwarteten Gewichtsabnahme bewirkt.

Drei Vergleichsgruppen

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie ist, dass der Grund für die Kompensation (also die geringere Gewichtsabnahme als erwartet) schlicht und einfach eine erhöhte Nahrungsaufnahme ist. Dies zeigte sich in verschiedenen Vergleichsgruppen: Es gab drei Gruppen: Gruppe 1 absolvierte pro Woche etwa 1,5 Stunden Ausdauertraining - Ziel war es, 8 Kalorien pro Kilogramm Körpergewicht zu verbrennen. Gruppe 2 hatte ein intensiveres Programm mit dem Ziel, 20 Kalorien pro Kilogramm zu verbrennen, was etwa 3 Stunden Training entspricht. Gruppe 3 änderte ihre Aktivitäten überhaupt nicht.

Nach sechs Monaten zeigte sich ein erstaunliches Ergebnis: Trotz Sport hatten die Testpersonen viel weniger (bis zu 90 Prozent) an Gewicht verloren, als man erwarten würde.

Wer abnehmen will, darf das Gesamtbild nicht aus den Augen verlieren

Im Grunde ist es ganz einfach: Wer abnehmen will, braucht ein "Kaloriendefizit". Mit anderen Worten: Man muss mehr verbrennen, als man aufnimmt. Wer nach intensivem Sport seinen Gelüsten nachgibt und mehr isst, verliert schnell die positiven Effekte. "Das summiert sich mit der Zeit und reduziert den Effekt, den kalorienverbrennendes Training auf das Körpergewicht hat", erklärt der Studienleiter.

Sport allein reicht nicht

Sport allein reicht also (natürlich) nicht aus. Es ist wichtig, gleichzeitig auf die richtige Ernährung zu achten. Nur beides zusammen bringt etwas. Ist das sehr überraschend? Eigentlich nicht, oder? Dr. Martin: "Wenn das Ziel eine deutliche Gewichtsabnahme ist, dann ist es am besten, unter ärztlicher Anleitung ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsprogramm zu machen". Wenn man bereits durch Sport abgenommen hat, ist es wichtig, weiter darauf zu achten, was man isst - das ist ein wichtiger Punkt, um das Ziel zu erreichen. Und dann hilft viel Bewegung dabei, langfristig Gewicht zu verlieren", fügt Dr. Martin hinzu.

Tipps zur gesunden Ernährung!

Dieser Text basiert auf einer (englischsprachigen) Pressemeldung zu der Studie;
Bild: "©Markus Mainka/ Fotolia.com"


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