Petzenattacke für Experten

Petzenattacke - 1050 Höhenmeter
Erst als wir alle an der Startlinie versammelt stehen, fällt mir ein: Ich mag Bergläufe doch gar nicht! Früher, da hielt ich mich für einen Berglaufexperten. Das stimmt, wenn man die Betonung des Wortes auf EX legt. Aber zu spät: 1050 Höhenmeter liegen vor mir, und 10,8 km. Los geht´s!

Gute Aussichten

Das ist mal Berglauf: Auf 10.800 Metern sind 1050 Höhenmeter zu überwinden, und es geht tatsächlich nur bergauf. Es gibt nicht einen ebenen Meter Strecke, oder einige Meter bergab, nur hoch, hoch, hoch. Die Aussichten sind grandios, in Serpentinen windet sich die Forststraße dem Gipfel der Petzen entgegen. Je höher man kommt, um so weiter könnte der Blick schweifen, übers Drautal bis zur Koralpe und hinüber zum Hochobir, wenn denn er Atem dafür reichen würde. Geht aber bei mir gerade gar nicht. Muss auch nicht, ich kenn die Gegend und kann mich aufs Laufen konzentrieren. Die Quälerei heute hat nur einen Zweck: Gegen Mittag ist der Urlaub zu Ende und wir müssen nach Hause fahren. Die Schmerzen in den Beinen, lassen mich dieses Thema komplett ausblenden.
Steiner Alpen

Ende gut, alles gut

Kärnten ist seit je her unser Traumurlaubsland und nahezu zweite Heimat. Die Gegend um die Petzengruppe, den letzten Aufschwung der Karawanken vor dem östlichen Ende der Alpen, ist gesegnet mit den wärmsten Badeseen Europas, glasklarem Wasser und kulinarischen Besonderheiten die nur hier zu haben sind. Früher mit kleinen Kindern zum Badeurlaub, reisen wir heute noch immer auf den gleichen Bauernhof in Kärnten, nun aber zum Wandern und ggf. Bergsteigen. Im Schnittpunkt Karawanken, Steiner Alpen und Julische Alpen gibt es kaum Bergbahnen, die Touristenströme rammeln durch bis Kroatien. Hier jedoch können wir 10 Stunden und länger wandern ohne einer Menschenseele zu begegnen. Für uns ein Traum, für die regionale Tourismusindustrie eher ein Alptraum.

Gesundheit ist die beste Versicherung

Am vorletzten Urlaubstage stiegen wir nochmals auf die Feistritzer Spitze, um Abschied von zwei Wochen Kärnten und Slowenien zu nehmen. Auf dem Rückweg letzte Einkehr auf der Almhütte, die einige Tage zuvor unser Nachtlager war. Das Hüttenwirtsehepaar ist das beste Beispiel dafür, dass Gesundheit nun wirklich die beste Versicherung ist. Beide sind Rentner und bewirtschaften die Almhütte seit drei Jahren. Der Wirt selbst war sein Leben lang Kraftfahrer, mit all den Zipperlein die dieser Beruf so mit sich bringt: Bluthochdruck, Gewicht, Rücken, Cholesterinwerte... Und mit sowas wird man zum Almhüttenwirt? Kann das gut gehen??


Nächste Woche:

Wer rastet, der rostet. Und was rostet, das kostet!
Petzenattacke, los geht's!
Kein schöner Land
Dünne Luft nach oben


Schöne Ferien wünscht


Olaf


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