Achtung - Studie zeigt: Laufen steckt an

Amerikanische Wissenschaftler haben mit einer umfangreichen Studie gezeigt, dass Laufen ansteckt. "Nicht ganz so aktive" Läufer lassen sich von aktiven anstecken. Umgekehrt funktioniert der Effekt jedoch nicht. Zum Glück.

Dazu haben Sinan Aral und Christos Nicolaides von der MIT Sloan School of Management in Cambridge/Massachusetts die Daten von mehr als einer Millionen Läufer erforscht. Über fünf Jahre haben sie die Fitness-Tracker der Läufer ausgewertet. Alles in allem sind die Sportler im Beobachtungszeitraum mehr als 350 Mio Kilometer gelaufen. Dank Millionen von Verbindungen konnte der tatsächliche soziale Einfluss zwischen den Läufern festgestellt werden.

Max motiviert Moritz

Das Ergebnis: Lief Max einen Kilometer weiter, ließ Moritz sich anstecken und absolvierte einen zusätzlichen Drittelkilometer. Lief Max schneller, tat Moritz es ihm gleich. Verbrauchte Max mehr Kalorien ...

Mit anderen Worten: Die Studie zeigt, dass der Einfluss von Freunden und Bekannten das Verhalten der Menschen positiv beeinflussen kann. Für sich allein mag man überzeugt sein, dass etwas mehr Training gut täte ... doch ohne den positiven Einfluss der Anderen wird da oft nichts draus. Durch soziale Kontakte, die für uns Vorbilder sind, lassen wir uns jedoch zu Verhaltensänderung motivieren.

Naja fast. Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Die Macht des Einflusses hat auch Grenzen: Der "lauffleißige" Max beeinflusst Moritz und bringt ihn dazu, längere Strecken und öfter zu laufen. Aber umgekehrt gilt das nicht: Ein fauler Moritz lässt Max kalt. (Klingt irgendwie auch logisch.)

Helene hört nicht auf Max

Moritz lässt sich übrigens nicht nur von Max motivieren, sondern auch von Helene. Aber Achtung: Helene nicht von Max! Erstaunlicherweise zeigt die Studie, dass sich Männer sowohl von anderen Männern als auch von Frauen anstecken lassen. Frauen hingegen lassen sich laut Studie nur von Frauen beeinflussen?! Männer sind offenbar kein Maßstab für Frauen. Hmm ...

Und noch eine Einschränkung: Die Ansteckung ist effektiver, wenn der Freund nur etwas besser ist, seine Leistung also in Reichweite liegt. Sind die Freunde hingegen viel besser, lässt die Ansteckung deutlich nach und ist kaum noch nachzuweisen.

Hat euch der Artikel jetzt auch "angesteckt"? Dann ab in die Turnschuhe und schnell zum nächsten Lauf - vielleicht ja beim Nordhessencup?!


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