Die Fahrradsaison startet - die der Fahrraddiebe auch

Foto: Misch - Irontown Triathlon Ferropolis 2009
Ab und zu soll man ja mal andere Trainingsreize setzen, Radfahren zu Beispiel. Nur leider wechselt so ein Rad manchmal unfreiwillig den Besitzer. Laut Statistik des GDV werden pro Stunde in Deutschland 38 Räder geklaut. Was tun?



Das Smartphone als Schlüssel. Moderne Fahrradschlösser wie etwa von Noke, Lattis oder Bitlock erkennen via Bluetooth, wenn der Besitzer sich nähert und entsperren sich dann automatisch. Bei fest am Rahmen angebrachten Schlössern, wie zum Beispiel von I lock it, entfällt auch das Abschließen. Entfernt sich der Radler, macht das Schloss automatisch dicht. Selbstverständlich können die smarten Fahrradsicherungen auch manuell, zum Beispiel mit einem Code, geöffnet werden – für den Fall, dass das Smartphone zu Hause vergessen wurde.
Auch wer sich gegen ein smartes Schloss entscheidet, sollte in puncto Sicherheit nicht knausern. Je stabiler das Schloss, desto länger brauchen Fahrraddiebe, um es zu knacken. Und Zeit ist, wie beim Laufen wie beim Fahrradklau, der entscheidende Erfolgsfaktor.

Moderne Schlösser sind mit dem Smartphone des Besitzers verbunden. Macht sich ein Dieb am Fahrrad zu schaffen, sendet das Schloss eine Warnnachricht an das Handy. Ist der Besitzer noch in der Nähe des Rades, kann er unter Umständen einschreiten. Wirksamer dürfte das Alarmsignal sein, das viele Schlösser bei einem Diebstahlversuch von sich geben. Mehrere Hersteller versprechen eine Lautstärke von über 100 Dezibel. Das ist in etwa so laut wie ein vorbeifahrender Lkw oder die Musik in einer Diskothek.
Analoge Abschreckung: Schloss verursacht Übelkeit bei Dieb
Das Skunklock setzt auf eine drastische Art der Abschreckung. Im Inneren des „Stinktier-Schlosses“ befindet sich ein Gasgemisch. Versucht der Dieb es zu knacken, tritt das Gasgemisch aus und löst Übelkeit und Brechreiz aus. 99 Prozent der Test-Diebe hätten sich in einem Abstand von 60 Zentimeter übergeben müssen, so der Hersteller. Zumindest hat man dann schon mal die DNA des Täters am Tatort:)
Im Sommer 2017 sollen die ersten „Stinktier-Schlösser“ auf den Markt kommen.

Und sonst: Gute Chancen haben Radfahrer, wenn sie oder die Polizei ihr gestohlenes Rad per Satellitenortung verfolgen können. GPS-Tracker für Räder gibt es zum Beispiel als anschraubbarer Peilsender, als Pedale oder als Rücklicht. Die Funktionsweise ist immer dieselbe: Wurde das Fahrrad geklaut, kann das Fahrrad über eine App geortet werden. Velocate bietet zusätzlich eine Nahortung via Bluetooth an, sollte das Fahrrad in einem Keller versteckt sein. Die Ortung per GPS würde dort nicht funktionieren.

Und für den Fall der Fälle: Ist das Rad geklaut, melden Sie das der Polizei, der Hausrat - oder Fahrradversicherung. Achtung: Manche Fahrradversicherungen leisten nicht, wenn der Schaden über eine Hausratversicherung gedeckt ist.

Tipps:
Bewahren Sie die Rechnung über den Fahrradkauf auf.
Notieren Sie die Rahmennummer.
Halten Sie eindeutige Kennzeichen fest: Marke, Farbe, Zubehör usw.
Fahrradpass aufheben. Die Polizei bietet dafür eine App an.
Fotografieren Sie Ihr Fahrrad.
Achten Sie bei Ihrer Hausratversicherung darauf, dass "einfacher Diebstahl" als Klausel vereinbart ist. Fahrräder werden zum Neuwert ersetzt, wenn sie aus dem verschlossenen Keller gestohlen werden. Unterwegs, vorm Biergarten oder am Sportplatz, gilt der Diebstahl als "einfacher Diebstahl" und ist oft gar nicht oder nur zu sehr begrenzten Summen versichert.
Gute Fahrt wünscht


Quelle: Gesamtverband d. Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)

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