Nordhessen, unendliche Weiten: Von Melsungen auf die Königsalm

Nordhessen, unendliche Weiten ... die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.



Emil Zatopek, die "Tschechische Lokomotive", hat auf die Frage aller Fragen die da lautet, warum der Mensch laufe, geantwortet: Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft. Man könnte meinen, Zatopek sei mal durch Nordhessen gelaufen, denn wo sonst sollen einem solche Weisheiten aus dem Hirn sickern, wenn nicht bei einem Lauf durch unser nordhessisches Läuferparadies.
NoWaLa, der neue Trendsport steckt noch in den Kinderlaufschuhen. Bislang fröne ich alleine meiner neuen Leidenschaft und Walke, Wandere und Laufe durchs nordhessische Paradies, von Melsungen bis zur Königsalm über Nieste. Und das gleich mehrmals, zwischen Schnee und Frühlingserwachen. Wenns jetzt noch Hütt gäbe auf der Alm...!



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Von Melsungen gehts auffwärts in die Kaiserau, die wohl so heißen mag wegen der kaiserlichen Aussicht: Bis zum Herkules reicht hier der Blick, wem da nicht die Füße jucken! Hin zur Wegscheide "Zwickel" steigts an, locker 6 Kilometer weit, dort dann die Qual der Wahl: Trailrunning nach Hessisch Lichtenau, Almwiesen bis Kehrenbach oder links rüber zur Söhre. Zur Königsalm hält man sich links und passiert kurz darauf den Grünen See, in den 70-ern ein Camperparadies.


Der Grüne See. Das gleichnamige Gasthaus steht drunten im Dorfe
Wanderer kommst du nach Eiterhagen, dann kehre ein ins Gasthaus zum Grünen See und lass dich verwöhnen. Unsereiner ist gerade im schönsten Abwärtslauf dran vorbeigeschossen und setzt nun gleich die Nordic-Walking-Stöcke ein um nach Wattenbach aufzusteigen. Ferne der Sendemast am Franzosentriesch, die nächste Wegmarke. Vor dort an gehts erstmal bergab.


"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche..."




Durch den Kaufunger Wald rennt sichs wunderbar. Bergab geht's wieder im Trab, die Stöcke als Ballast in der Hand. Hier oben gibt's wirklich unendliche Weiten, man könnte Tage über Tage herumlaufen und käme doch an kein Ende. Die Wege sind relativ gut beschildert, man findet immer irgendwo hin. Doch letzten Endes: Hauptsache man läuft, wohin spielt keine Rolle, oder?
Über Kaufungen, gegenüber eines ehemaligen Ausflugslokals, noch lange bevor die Tierklinik in Sicht kommt, folgt man rechts einem Trail über weichen Waldboden.










Bald darauf geht's abwärts nach Kaufungen. Hier nun, am Ziegeleimuseum rechts vorbei, die letzten Körner aktiviert und den Aufstieg zur Königsalm in Angriff genommen. Die Stöcke glühen! Am Ende stehen 30 Kilometer auf der Uhr, weniger als gedacht.
Egal ob zu Fuß oder mit dem Mountainbike, die Strecke hat Höhenmeter, Aussicht und Abwechslung. Langweilig wird's nicht, der höchste Punkt wird am Franzosentriesch passiert (Gipfelschnaps nicht vergessen!). Wanderer sollten geruhsame sieben bis acht Stunden einplanen, Läufer je nach Drang mindestens drei. Man braucht schon Puste für die Tour, oder vielleicht besser ordentlich Dampf auf dem Kessel, etwa so, wie eine tschechische Lokomotive.


Die CSV Datei zum Einlesen der Strecke gibt's hier.






Viel Spaß beim Laufen wünscht


Olaf







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