Im Vergleich zu Fauja Singh sind sie Bambinis:
während der älteste Marathonläufer der Welt seine Laufschuhe 2013 im Alter von
102 an den berühmten Nagel gehängt hat, sind zwei Urgesteine des TSV
Heiligenrode auch heute noch in mittendrin statt nur dabei.
Während Horst Hilmes (Jahrgang 1940) in diesem Jahr zum 30. Mal am Nordhessencup teilgenommen hat, befindet sich sein Vereinskollege Jürgen Palt (1938) mit nun 31 von 31 möglichen Teilnahmen - gemeinsam mit Manfred Strobel vom TV Breitenbach - weiterhin unangefochten auf dem Platz an der Sonne unter den heimischen Dauerbrennern. Über das Geheimnis ihrer ewigen Jugend habe ich mich mit beiden am Rande der diesjährigen Abschlussveranstaltung unterhalten.
Während Horst Hilmes (Jahrgang 1940) in diesem Jahr zum 30. Mal am Nordhessencup teilgenommen hat, befindet sich sein Vereinskollege Jürgen Palt (1938) mit nun 31 von 31 möglichen Teilnahmen - gemeinsam mit Manfred Strobel vom TV Breitenbach - weiterhin unangefochten auf dem Platz an der Sonne unter den heimischen Dauerbrennern. Über das Geheimnis ihrer ewigen Jugend habe ich mich mit beiden am Rande der diesjährigen Abschlussveranstaltung unterhalten.
„Aufhören kommt für mich nicht in Frage“, stellt Horst gleich zu Beginn und ohne große Vorrede klar. Nur damit ich nicht auf blöde Gedanken komme. Wenn man ihn so ansieht, kommen einem derartige Anspielungen aber auch ehrlich gesagt gar nicht in den Sinn. Zu agil wirkt der Arzt a.D.. Er lebe sehr gesund und ist jeden zweiten Tag zwischen 5 und 10 Kilometern unterwegs. Zusätzlich geht er regelmäßig schwimmen und Rad fahren oder ist als Sommer-Biathlon-Trainer für den SSV Fuldabrück unterwegs. Auf durchschnittlich 1,5 Stunden Bewegung kommt er an Trainingstagen. Muss er auch, schließlich ist die lange Strecke über 20 Kilometern seit Jahr und Tag sein Revier. Sogar Marathon ist er schon gelaufen. In diesem Jahr hat er erstmals zusätzlich die 5-Kilometer-Wertung in Angriff genommen und auch hier analog zur 20er-Serie 10 Läufe absolviert.
Der
gebürtige Bremer Jürgen Palt trainiert sechs Mal in der Woche: „Außer
Donnerstags bin ich eigentlich immer unterwegs“. Der im Vergleich zu Horst nochmals
zwei Jahre ältere Routinier hat dabei ebenfalls noch ein zweites sportliches
Standbein. Palt: „Neben dem Laufen ist auch Triathlon eine Leidenschaft“.
Zuletzt war er hier im Sommer am Frielendorfer Silbersee aktiv. Als ältester
Teilnehmer lag er gerade einmal fünf Minuten hinter der mit 15 Jahren jüngsten
Teilnehmerin.
Zum
Thema Taktik haben beide ähnliche Ansichten. „Ich bin früher nur gerannt und
habe mir die Rennen falsch eingeteilt“, so Hilmes. Heute ist er gemütlicher
unterwegs. Ob es ihn stört, in der Regel den Schlusspunkt zu setzen, will ich
von ihm wissen: „Ganz im Gegenteil“, so Horst lächelnd. Er macht sich aber durchaus
Gedanken um die Veranstalter: „Damit die Streckenposten nicht allzu lang auf
mich warten müssen, laufe ich nach Absprache auch schon mal eine Stunde früher
los“, so Hilmes. Zuletzt erlebt habe auch ich das beim Orgalauf in Breuna. Cheforganisator
Harald Weymann hat uns hier - nach
zunächst 35 Grad ohne Schatten, einem Wolkenbruch und anschließender Natursauna –
vor dem Start mehrfach darauf hingewiesen, nicht zu erschrecken, wenn wir aus dem
Nebel heraus plötzlich Horst erblicken.
Für
ihre Altersgenossen haben beide einen wichtigen Tipp: „Geht einfach laufen,
gerne auch langsam und solange es geht. Es lohnt sich.“ Auch Fauja Singh
scheint noch immer davon zu profitieren. Mit heute 105 Jahren erfreut er sich –
laut Wikipedia – noch immer bester Gesundheit.
Zeit für ein kurzes Pläuschchen: Geballte Lauferfahrung trifft auf hungrigen Amateur-Reporter. |