Geheimer Berglaufwettbewerb im Pitztal

Das hat noch Potential nach oben: Wer immer mal einen Berglaufrekord brechen wollte, der fahre ins Pitztal und renne aufs Taschachhaus hinauf. Das lohnt gleich aus mehreren Gründen:




Hinter mir liegt eine Juliwoche Bergsteigen, teils knochenharte Touren mit Steigeisen und Pickel. Nein, ich bin nicht regeneriert und sicher sind meine Kohlehydatspeicher alles andere als voll. Aber als am vorletzten Abend unser Bergführer Kai abreist, was er vom Berg herabjoggend tut, schließe ich mich spontan an. Nach all der Wanderei ist Laufen doch eine Wohltat. 
Auf dem Weg nach unten erzählt er mir dann, dass es einen inoffizielle Wettkampf zwischen Bergführern und dem Hüttenwirt gibt. Von der Talstation der Materialseilbahn zum Taschachhaus hinauf. Kai, immerhin thüringischer Mountainbikemeister (wenn ich mich recht erinnere) und ehemaliger Sportsoldat, hält den Rekord mit 23 Minuten. Leider, so sagt er, sei er vor dem Lauf selten ausgeruht.
Wir laufen zusammen bis ins Tal und verabschieden uns. Auf dem Rückweg schwanke ich zwischen: Toll, das schaff ich doch sicher, und : wie blöd bin ich denn, mit einer Woche Bergsteigen in den Beinen? Außerdem hab ich keine Uhr dabei, kann weder Zeit noch Höhenmeter messen.
Ich beschließe mich selbst auszutricksen: Wenn jemand an der Seilbahn ist, den ich nach der Zeit fragen kann, dann versuche ich dem Rekord nahezukommen.
Tja, und tatsächlicht steht da jemand.
Also renne ich los. Ich schätze den Höhenunterschied auf mindestens 500 Meter, die Hütte liegt auf 2434 Meter Seehöhe. Die ersten Minuten geht es nur leicht bergan, aber bald schon steigt der Weg wie eine Achterbahn. Eine Woche befinde ich mich schon über 2500 Meter, und das merke ich jetzt, ich bin völlig fertig, laufe aber noch. An den steilsten Stücken gehe ich, starte aber sofort wieder, wenn es machbar ist. Ich hab die Stöcke dabei und stoße mich kräftig ab und begreife, was Höhentraining bewirken kann.
Am Ende sind es knapp unter 26 Minuten. Wenn ich das schaffe, unausgeruht und mit der Besteigung der Wildspitze an diesem Tag in den Beinen, dann findet sich sicher jemand, der da unter 23 Minuten rauf kommt. Die Aussicht von oben ist grandios, vor allem aber ist die Küche ein Gedicht. Der Hüttenwirtin Barbaras Schokonusskuchen ein absloutes Muss! 
Also Leute, wer im Sommer 2017 schneller da hoch kommt, der schreibe mir bitte. 

Gespannt auf Eure Ergebnisse wartet


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